Meine Familiengeschichte

(k)ein Märchen aus 1001 Nacht

Rezensionen

 

Buchtipp

„Meine Familiengeschichte" (kein) Märchen aus 1001 Nacht
Autor: Arbogast Freiherr v. u. zu Franckenstein
Verlag: INNSALZ / Munderfing 2024
ISBN . 978-3-903496-10-1 - Preis: 29 €

Baron Arbogast Franckenstein hat in diesem Buch mehrere Familiengeschichten seiner Vorfahren dargestellt, die deltahaft in seiner, auch persönlichen Familien-geschichte münden. Es beginnt mit der Familie Lorando, deren Wurzeln über Konstantinopel bis nach Venedig reichen, eingebettet in geschichtliche Zusammen-hänge und persönliche Erlebnisse seiner eigenen Kindheit. In einem anschaulichen Überblick werden die Geschichte der Familie der Freiherrn von und zu Franckenstein und der Familie der Freiherrn von Fürstenberg unter Hervorhebung mehrerer auch historisch wichtiger Persönlichkeiten dargestellt. In der Reihe der sowohl für die Familiengeschichte des Autors selbst wie auch für die Geschichte Bayerns bedeutsamen Persönlichkeiten begegnet der Leser dem Grafen Bernhard Erasmus von Deroy (1743-1812), der als General die bayerischen Truppen in den napoleonischen Kriegen führte, zuletzt im Russlandfeldzug, wo er im August 1812 tödlich verwundet wurde. An ihn erinnert ein Standbild in der Münchener Maximilians-straße. Über Deroy führen die verwandtschaftlichen Wege nach Konstantinopel und damit auch in das eigene Leben bzw. in die Kindheit des Autors. Wertvoll sind hierbei die historischen Exkurse in die Welt des Osmanischen Reiches in seiner Endphase. Ein Text, wie er hier vorliegt, ist bei aller notwendigen Privatheit ein besonders schönes Dokument, wie sich Familiengeschichte mit den historisch bedeutsamen Ereignissen der jeweiligen Zeit und auch mit persönlichem Erleben miteinander verweben. Eine Lektüre, die gewiss auch für viele Mitglieder der Genossenschaft der katholischen Edelleute in Bayern von Interesse ist und daher natürlich empfehlenswert. Das Buch ist zu dem gut und interessant bebildert.


Freiherr Franz Josef v. der Heydte
1. Präsident der Genossenschaft katholischer Edelleute in Bayern  e.V.
Aham / München, Mai 2024

Buchtipp

Eine Leseempfehlung

Herzlichen Dank, lieber Arbogast, für „Deine Familiengeschichte“. Wer stellt sich denn noch der Aufgabe, die Geschichte seiner Vorfahren in ihrem historischen sowie aber auch in ihrem heute noch aktuellen Kontext ernst zu nehmen und auch an das eigene Leben als an ein weiteres Kapitel seiner Familiengeschichte heranzugehen? In einer Zeit, in der Geschichte uns zunehmend fremd geworden ist und auch das Leben unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern in eine immer weitere Ferne gerückt zu sein scheint, geht Baron Franckenstein auf Spurensuche und trägt zusammen, was von seinen Vorfahren nicht nur in Westeuropa, sondern auch in den Regionen des östlichen Mittelmeerraumes und in den Beziehungen zum Osmanischen Reich und zur Türkei geleistet wurde. Was sie aufgebaut haben, ist in dem von ihm untersuchten Zeitraum nicht nur durch die Veränderungen in Westeuropa, sondern auch durch die Entwicklungen im Nahen Osten und in den Beziehungen zwischen der christlichen und der muslimischen Welt gefährdet. Dass es sich bei der Familiengeschichte von Baron Franckenstein um kein Märchen aus 1001 Nacht handelt, wird schon darin deutlich, dass die von ihm beschriebene „eigene Familiengeschichte“ vor allem darstellt, dass das, was - auch in turbulenten Zeiten - als „eigene“ Tradition aufgebaut worden war, von den Eltern, aber auch schon von den Groß- und Urgroßeltern des Autors trotz all ihres über Generationen hinweg bewiesenen Einsatzes immer schwerer zu erhalten und zu verteidigen gewesen ist. Danke für eine ebenso interessante, wie auch spannend aufbereitete Lektüre, in der so oft aus Briefen und aus einer Vielzahl von Originaldokumenten mit ihrer eigenen Sprache zitiert wird, dass wir die hier zum Ausdruck gebrachten Aussagen und Empfindungen auch heute noch ganz authentisch und „unübersetzt“ vor uns haben. Danke für die Nähe, die hierdurch hergestellt wird, und danke auch für die Ermutigung, es Dir gleichzutun und Geschichte auch in unserer Gegenwart als eine auch in unser Leben hineinwirkende Verantwortung ernst zu nehmen. 

Dr. Alexander v. Rom, Botschafter a.D. Geschäftsführer der Vereinigung des Adels in Bayern e.V 

Geleitwort 

Liebe Leserinnen und Leser! Ich möchte Arbogast zu diesem großartigen historisch-biographischen Werk über seine Familie mit dem Titel Meine Familiengeschichte − (k)ein Märchen aus 1001 Nacht beglückwünschen. Er berichtet von Familienerlebnissen in den verschiedensten Lebenslagen und an den unterschiedlichsten Orten, von internationalen Erfahrungen, die zwei Welten, Orient und Okzident, miteinander verbinden. Arbogast erzählt eine persönliche Geschichte, die über ein typisches autobiografisches Buch hinausgeht. Seine Lektüre offenbart einen außergewöhnlichen Inhalt und einen tiefen historischen Reichtum, der im Laufe der Zeit gereift ist. Bei der Lektüre dieses Werkes lernt der Leser den Stammbaum der Familie selbst kennen, die sich fast über ganz Europa erstreckt, aber besonders in Deutschland, Frankreich, Österreich und Venedig verwurzelt ist. Die Geschichte führte seine Familie durch reale Erfahrungen, die historischen Abenteuern ähneln. Darüber hinaus macht die Beziehung zur diplomatischen, kommerziellen und christlichen Welt dieses Buch zu einem Werk, das historische, soziale, politische und religiöse Daten liefert, die auf wunderbare Weise mit den direkten Erfahrungen von Arbogast und seiner Großfamilie kombiniert werden. Seine Biografie ist auch ein Zeitdokument. Arbogast erfasst in historischem Kontext politische Entwicklungen und religiöse Strömungen, nicht zu vergessen den Kampf um Bildung, was das Buch aus meiner Sicht zu einem Muss für den neugierigen Leser des 21. Jahrhunderts macht. Ich könnte noch viel weiter auf den ungeheuer reichen Inhalt dieses Werkes eingehen, doch möchte ich die folgenden Zeilen nutzen, um Arbogast meinen Dank für seinen Beitrag für die Christen des Nahen Ostens im Allgemeinen und für die Mitglieder der chaldäischen Kirche im Besonderen auszusprechen. Seit er durch seinen Schulkameraden Erzbischof Paul Karatas, der aus dem Dorf Harbul, wie auch ich, stammte, mit der chaldäischen christlichen Gemeinschaft in Kontakt kam, hat er unermüdlich auf die prekäre Lage der Assyrer in Not hingewiesen und weitere Unterstützer mobilisiert. Dort, wo ein Leben als Christ bedeutete, zur marginalisierten Gruppe zu gehören, die wegen ihres Glaubens verfolgt und wegen ihres Bekenntnisses massakriert wurde. Ohne Arbogast und seine Familie, an dieser Stelle möchte ich ihm und seiner Tante Gräfin von Deym meinen Dank aussprechen, würde ich heute als Universitätsprofessor nicht diese Dankesworte schreiben. Durch sein Engagement konnte mit mir eine Gruppe von 18 Assyrern, Mitglieder der chaldäischen Kirche, nach Deutschland ausreisen, um zu studieren und ihr Volk zu unterstützen, das in der Geschichte des Nahen Ostens immer noch so sehr unterdrückt wird. Dank Arbogast und seiner Tante konnten wir im ursprünglich großelterlichen Anwesen der Familie Deroy-Fürstenberg, Schloss Mirskofen bei Landshut (Niederbayern), eine wunderbare Schulzeit verbringen. Ohne Dich, lieber Arbogast, würde ich heute vielleicht nicht die aramäische Sprache und die assyrisch-chaldäische Kultur an der Universität von Salamanca lehren. Gesegnet sind die Abenteuer Deiner Familie im Orient, durch die sich unsere Wege mit der Hilfe Gottes gekreuzt haben. Dank Deiner Erfahrungen im Nahen Osten habe ich eine wunderbare, großherzige Familie mit Werten kennengelernt, die für einen Christen unbezahlbar ist. Wer immer auch gesagt hat: „Wer einen wahren Freund hat, hat einen Schatz“, der wusste, wovon er sprach. Nach 43 Jahren kann ich sagen, dass ich mit Deiner Freundschaft einen Schatz habe, durch den ich mich sehr reich fühle. Dein Buch beruht auf dieser Art von Erfahrungen, die einzigartig und unwiederholbar sind. Bei der Lektüre dieses Buches wird der Leser Werte und wahre Geschichten entdecken, die als Vermächtnis für die Generationen der Gegenwart, aber auch der Zukunft gelten können. Daher kann ich Dich nur zu Deinem großartigen Werk beglückwünschen und den Leser auffordern, es langsam zu lesen, um einen historischen, soziokulturellen und menschlichen Nutzen daraus zu ziehen. 

Prof. Dr. Efrem YILDIZ Universität von Salamanca